Sie fragen sich jetzt sicherlich, was zum Teufel ist das Weinhaus Durst bzw. Andreas Durst. Eigentlich ist er in der Weinszene schon lange bekannt. Allerdings nicht als Winzer sondern als Fotograf. Er schießt Bilder für Stuart Pigott, für die bekanntesten Weingüter in Deutschland wie Philipp Kuhn, J.J.Prüm, Scharzhof, etc. und viele mehr.
Vor gut 4 Jahren kam er auf die waghalsige Idee, selbst Wein zu machen. Gesagt getan, wechselte er die Rollen und steht jetzt nicht mehr nur hinter dem Fotoapparat sondern ist jetzt selber Objekt der Aufmerksamkeit. Andreas Durst kann man getrost als Garagenwinzer bezeichnen. Er hat keine eigenen Weinberge sondern hat ein paar Flächen gepachtet und kauft Trauben von seinen befreundeten Winzerkollegen dazu. Die Rebflächen liegen allesamt rund um das kleine Weinörtchen Bockenheim, im Norden der Pfalz. Klingt zwar etwas kühl, dem ist aber nicht so. Bockenheim liegt gleich neben Laumersheim, aus denen die Winzer Kuhn und Knipser kommen. Das südliche Wonnegau, also Rheinhessen, grenzt direkt an Bockenheim. Dort sind Winzer wie Keller, Wittmann oder Battenfeld Spanier zu Hause. Aus Flörsheim-Dalsheim kommen die besten Sekte von Volker Raumland, der übrigens viele Rebflächen in der Gemarkung rund um Bockenheim besitzt. Sie sehen also, Andreas Durst hat seine Reben aus einer privilegierten Umgebung.

Da er den Winzerjob ja „nur“ im Nebenerwerb macht, kommen pro Jahr nicht mehr wie 5000 Flaschen auf den Markt. Sein bekanntester Wein ist der Riesling „Der große Durst“. Neben Riesling macht er auch einen wunderbaren Silvaner und eine Weißburgunder/Grauburgunder Cuvée. Im Rotweinbereich gibt es ab diesem Jahr den Gutswein „Dorf“, ein Spätburgunder wie ihn Andreas Durst liebt. Auch Portugieser aus dem Barrique hat er im Programm. Spontan vergoren und unfiltriert – Durst pur eben. Sein Top Spätburgunder ist ebenfalls spontan vergoren und unfiltriert. Gerade einmal 2 Barriquefässer davon hat er abgefüllt.
Tatsächlich ist die Garage für Andreas Durst wichtig. Die Edelstahltanks für die Weißweine stehen natürlich bei einem befreundeten Winzer. Die Philosophie entspricht dem der Vorbilder aus dem Bordeaux. Kleine Mengen, Top Qualität. Andreas Durst hat seine eigenen Vorstellungen von gutem Wein und die versucht er zu verwirklichen. Kein Mainstream – kein Massenprodukt. So sind die Weine von ihm. Mit Rückgrat und eigenem Charakter.
Viel Spaß beim Probieren !!