Die prickelnde Welt von Schaumwein und Perlwein: Ein Überblick
Prickelnde Weine sind der Inbegriff von Feierlichkeit und Genuss. Ob zum festlichen Anlass, als eleganter Aperitif oder als raffinierter Speisenbegleiter – Schaumwein und Perlwein begeistern Weinliebhaber auf der ganzen Welt. Doch was unterscheidet eigentlich einen Schaumwein von einem Perlwein? Die Antwort liegt im Detail – genauer gesagt im Druck der Kohlensäure und in der Art ihrer Entstehung. mehr erfahren
Der Unterschied zwischen Schaumwein und Perlwein
Der wesentliche Unterschied zwischen Schaumwein und Perlwein liegt im Kohlensäuredruck. Während ein Schaumwein bei 20°C einen Überdruck von mindestens 3 bar aufweisen muss, perlt ein Perlwein mit sanfteren 1 bis 2,5 bar im Glas. Diese Unterscheidung ist nicht nur eine Frage der Intensität des Prickelns, sondern hat auch steuerliche und rechtliche Konsequenzen. Schaumweine unterliegen in den meisten Ländern einer höheren Besteuerung als Perlweine. Die feine Perlage eines Schaumweins ist zudem meist langlebiger und eleganter, während Perlweine oft eine leichtere, weniger intensive Kohlensäure aufweisen, die schneller verfliegt.
Herstellungsverfahren: Handwerk trifft Innovation
Die Art der Herstellung prägt den Charakter eines Schaumweins entscheidend. Die Königsdisziplin ist die traditionelle Flaschengärung, auch bekannt als Méthode Traditionnelle oder Méthode Champenoise. Hierbei wird dem Grundwein eine Mischung aus Hefe und Zucker (Liqueur de tirage) zugesetzt, wodurch eine zweite Gärung direkt in der Flasche stattfindet. Über Monate oder sogar Jahre reift der Wein auf der Hefe, was ihm Komplexität, Tiefe und eine besonders feine, cremige Perlage verleiht. Dieses aufwendige Verfahren ist charakteristisch für Champagner, Crémant, hochwertigen deutschen Winzersekt und den edlen italienischen Franciacorta.
Eine modernere und kostengünstigere Alternative ist die Tankgärung, auch Charmat-Verfahren genannt. Dabei erfolgt die zweite Gärung nicht in der Flasche, sondern in großen, druckfesten Edelstahltanks. Dieses Verfahren bewahrt besonders gut die frischen, fruchtigen Aromen der Grundweine und ist daher ideal für Schaumweine, die jung und lebendig schmecken sollen. Der beliebte Prosecco wird fast ausschließlich nach dieser Methode hergestellt.
Die einfachste Methode ist die Karbonisierung oder das Imprägnierverfahren, bei der dem Wein Kohlensäure künstlich zugesetzt wird – ähnlich wie bei der Herstellung von Limonade. Dieses Verfahren kommt vor allem bei unkomplizierten Secco-Varianten oder italienischem Frizzante zum Einsatz und ermöglicht eine schnelle, preiswerte Produktion.
Europas prickelnde Vielfalt: Von Champagner bis Prosecco
Die Welt der Schaumweine ist faszinierend vielfältig und stark von ihrer Herkunft geprägt. Jedes Land, jede Region hat ihre eigenen Traditionen und Stile entwickelt.
Frankreich gilt als Wiege der edlen Schaumweinkultur. Die Champagne ist die unbestrittene Heimat des Champagner, der ausschließlich aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier in traditioneller Flaschengärung hergestellt wird. Neben dem Champagner erfreuen sich auch die Crémants großer Beliebtheit – hochwertige Schaumweine aus anderen französischen Regionen wie dem Elsass, der Loire oder Burgund, die ebenfalls nach der Méthode Traditionnelle produziert werden und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Italien ist vor allem für seinen Prosecco bekannt, der überwiegend aus der Glera-Traube in der Region Venetien gekeltert wird. Prosecco gibt es sowohl als Spumante (Schaumwein mit mindestens 3 bar) als auch als Frizzante (Perlwein). Eine besondere Stellung nimmt der Franciacorta aus der Lombardei ein, der nach traditioneller Flaschengärung hergestellt wird und als Italiens Antwort auf den Champagner gilt – elegant, komplex und von höchster Qualität.
In Deutschland steht der Sekt im Mittelpunkt. Besonders hochwertig sind Winzersekte und Deutscher Sekt b.A. (bestimmter Anbaugebiete), die aus Trauben einer einzigen Region stammen und oft in Flaschengärung produziert werden. Deutsche Sekthäuser haben in den letzten Jahrzehnten international für Aufsehen gesorgt und beweisen, dass deutscher Sekt auf Augenhöhe mit Champagner agieren kann. Daneben gibt es den leichteren Secco, der meist als Perlwein klassifiziert wird.
Österreich hat mit dem Sekt g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung) ein eigenes Qualitätssystem etabliert, das strenge Anforderungen an Herkunft, Rebsorten und Herstellung stellt. Österreichischer Sekt erfreut sich wachsender Beliebtheit und steht für handwerkliche Präzision und regionalen Charakter.
Ob Sie die komplexe Eleganz eines Champagners, die fruchtige Lebendigkeit eines Proseccos oder die handwerkliche Finesse eines Winzersekts bevorzugen – die Welt der Schaum- und Perlweine bietet für jeden Anlass und Geschmack den perfekten Begleiter. Entdecken Sie die prickelnde Vielfalt und finden Sie Ihren persönlichen Favoriten in unserem Sortiment.








