
Daniel Aßmuth
Daniel Aßmuth und der Fuchsmantel
Irgendwie haben sich hier zwei gesucht und gefunden. Die Lage Fuchsmantel liegt genau vor den Toren Bad Dürkheims auf dem Weg nach Wachenheim. Der Fuchsmantel ist zweigeteilt. Es gibt eine Wachenheimer und eine Dürkheimer Seite - eben der Wachenheimer Fuchsmantel und der Dürkheimer Fuchsmantel. Jetzt könnte man meinen, Berg ist Berg und Wein ist Wein. Dem ist dennoch nicht so. Wenn man das Bild genauer betrachtet, kann man den Fuchsmantel in verschiedene "Zonen" einteilen. Oben auf dem Fuchsmantel erstreckt sich ein Plateau das bis an die ersten Häuser von Bad Dürkheim heranreicht. Die Weinreben dort oben sind umgeben von vielen Bäumen, Sträuchern und kleinen Wäldchen. Die schützen die Reben vor kalten Winden und "speichern" so die Wärme der Sonne. Auf dem Plateau kann es im Sommer richtig heiß werden und es weht kein Lüftchen wohingegen die terrassierten Hanglagen des Fuchsmantel von
einer leichten Brise bzw. kühlender Luft umspült werden. Dann gibt es noch die Parzellen die am Fuße des Fuchsmantels liegen. In der Ebene liegen sie tiefer und sind ungeschützter als z.B. auf dem Plateau.Daniel Aßmuth hat sowohl Parzellen auf dem Plateau und in den "Hanglagen". Der Fuchsmantel ist ca. 230 Meter hoch und die Parzellen sind terrassenförmig am Hang angelegt. Oben kann man einen kleinen Flaggenturm sehen, der aus der Ferne ein bisschen wie eine Kaffeemühle aussieht. Deshalb heißt der Turm bei den Einheimischen liebevoll "Kaffeemühlsche". Eigentlich wurde der Turm 1854 als Aussichtsturm erbaut, da zu dieser Zeit Bad Dürkheim ein bekannter Kurort war und man für die Besucher eine Sehenswürdigkeit bzw. ein Ausflugsziel bieten wollte. Auch heute kann auf den Turm steigen und eine wundervollen Ausblick auf die Rheinebene genießen. Dreht man sich nach rechts so kann man am Haardtrand entlang blicken. Dort wo der Pfälzer Wald anfängt und die Weinberge aufhören.
Der Fuchsmantel ist insgesamt stolze 40 Hektar groß. Der Fuchsmantel ist im Großen und Ganzen von den Sandböden geprägt. Die oberen Parzellen gehören zu der Dürkheimer Gemarkung. Die Wärme und der wasserdurchlässige Boden ergeben unkomplizierte, fruchtbetonte Weine. Die Weine aus den Wachenheimer Lagen sind in der Regel kräftiger und komplexer. Ich kommt im Boden ein höherer Lehmanteil dazu. Hier ist immer ausreichend für Wasser gesorgt. Die Weine sollten aber nicht so jung getrunken werden. Dann machen sie erst richtig Spaß.
Was es bei Daniel Aßmuth alles zu trinken gibt
Die Weißweine
Neben den Fuchsmantel Weinen hat Daniel wieder ein paar Reben im Fronhof bekommen. Wer die Weine schon länger kennt, weiß, dass er diesen Riesling Fronhof schon einmal früher hatte, aber die Reben dann leider einem Neubaugebiet weichen musste. Jetzt hatte er wieder die Gelegenheit und packte sie am Schopf und schon gibt es wieder einen Riesling Fronhof. In 2014 war Restsüß ausgebaut. Den kann es aber auch trocken geben. Je nach Jahrgang. Der Dürkheimer Riesling kommt aus den verschiedenen Lagen rund um Bad Dürkheim. Der ist immer trocken ausgebaut und besticht immer durch seine feinnervige Säure.
Der Riesling Old Pine kommt vom Plateau des Fuchsmantels und ist eine relativ junge Parzelle, die Daniel rekultiviert und angepflanzt hat. Der Riesling lag im Barriquefass und ist trocken ausgebaut. Den Old Pine hat es in 2014 das erste Mal gegeben. Leider war die Menge nicht sehr groß und so entschied sich Daniel für die kleinen Flaschen. Der Weißwein ist eine Cuvée aus Riesling und Ehrenfelser aus den Wachenheimer Lagen. Harmonisch und cremig.
Neben den Weißweinen macht Daniel auch wirklich gute Rosé. Der Kaleidokop Rose kommt von Dornfelder und Portugieser Trauben. Portugieser und Dornfelder machen richtig Spaß, wenn man sie anständig behandelt und nicht dem Massenwahnsinn unterwirft. Auch ein Wachenheimer Rose ist im Programm. Der kommt aus den Wachenheimer Lagen und ist entgegen dem Kaleidoskop im Holzfass gelegen. Dies gibt dem Rose aus der Pfalz Kraft und Struktur. Der WTF Rose ist eigentlich aus Zufall entstanden. Den WTF Rose gibts mit Brett. Brettanomyces ist ein spezieller Hefestamm, der in den Poren von Holzfässern sitzt. Dieser Hefestamm gibt dem Wein eine ganz eigene Geschmacksnuance mit. Ist dies zu viel schmeckt der Wein fehlerhaft. Ist sie richtig dosiert, kann es den Wein bereichern.
Die Rotweine
Die Rotweine sind genauso ambitioniert wie die Weißweine oder die Rosé. Kaleidoskop Rot ist Dornfelder. Dornfelder selektioniert, ertragsreduziert angebaut und im Holzfass gereift. So wird was draus. Der Portugieser ist ebenfalls eine weit unterschätzte Traube. Auch hier gibt sich Daniel die größte Mühe, das Optimum aus der Rebe zu holen. Den Portugieser gibts in homöopathischen Mengen. Stark ertragsreduziert und selektiert mit offener Maischegärung (spontan versteht sich) und Reife in neuen und gebrauchten Barriques. Die Rotweine sind ganz durchgegoren und machen verdammt viel Spaß.
Was andere über Daniel Aßmuth schreiben
Marco Lindauer von www.betterwein.de über die Weine von Daniel Aßmuth:
...Bekommt man gute Weine ins Glas, dann kann man auch nicht anders, als Gutes darüber zu schreiben. Was macht die Rieslinge von Daniel Aßmuth so gut? Ganz einfach: Daniel Aßmuth gelingt es, das Potenzial seiner Böden und des spezifischen Klimas seiner Weinberge, die am Nordrand der Mittelhardt liegen, durch entsprechende Sorgfalt, was Anbau, Lesezeitpunkt und Ausbau angeht, in eigenständige, leichte, mineralische und trotzdem substanzreiche trockene Weine zu verwandeln. Hierbei zeigen seine trockenen Rieslinge ausgeprägtes weinmacherisches Understatement: Sicher gibt es spektakulärere Vertreter dieser Sorte in Deutschland, aber man findet nicht an jeder Ecke solche, die in so souveräner Zurückhaltung die Stärken der Sorte und ihrer Herkunft zum Ausdruck bringen. Was ich sehr mag, ist, dass alle Rieslinge knalle trocken ausgebaut sind. Auch ihre dezenten Fruchtaromen und die präsente Mineralik der Buntsandsteinverwitterungsböden gefallen mir sehr. Die Lagenrieslinge von Daniel Aßmuth nehmen über mehrere Tage eine sehr schöne Entwicklung in der geöffneten Flasche und deuten damit ein echtes Reifevermögen an. Alle Lagenweine werden den Höhepunkt ihrer Entwicklung erst erreichen und sind keine vordergründigen Blender, Schmeichler oder Eintagsfliegen. Man sollte ihnen mit Aufmerksamkeit und Geduld begegnen, weil sie diese verdienen und auch benötigen.