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Cabernet Dorsa

Der Cabernet Dorsa ist das Ergebnis einer Neuzüchtung, die 1971 an der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstanbau in Weinsberg präsentiert wurde. Trotzdem es sich um eine relativ junge Neuzüchtung handelt, konnte erst in diesem Jahr das Missverständnis um die Kreuzungspartner wissenschaftlich aufgeklärt werden: Es handelt sich bei dieser Rebsorte um eine Kreuzung aus Blaufränkisch und Dornfelder. Bei der Vorstellung dieses Weins ging man noch davon aus, dass es sich um eine Kreuzung aus Dornfelder und Cabernet Sauvignon handle, was mittlerweile allerdings durch eine DNA-Analyse widerlegt werden konnte.

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Bislang belegt der Cabernet Dorsa nur 0,2% der gesamtdeutschen Weinbaufläche. Dennoch handelt es sich beim Cabernet Dorsa um einen spannenden neuen Wein. Er erzielt recht hohe Mostgewichte und ist für den Ausbau in kleinen Barrique-Fässern prädestiniert. So sind es aktuell vor allem Weingüter aus Baden, Württemberg und der Pfalz, die sich dieser neuen Rebsorte angenommen haben und sie reinsortig ausbauen oder als Bestandteil von Cuvées verschiedener Weine verwenden.

Das knackige Säuregerüst, milde aber dennoch spürbare Gerbstoffe und eine vielschichtige Fruchtintensität gehen beim Cabernet Dorsa eine glückliche Verbindung ein und lassen einen respektablen deutschen Rotwein entstehen, der auch als Begleiter zu verschiedenen Speisen ein wahres Multitalent ist.

Ob der Cabernet Dorsa hierzulande als Wein eine tragfähige Zukunft hat, lässt sich noch nicht abschließend beurteilen. Die notwendige Statur besitzt er ohne Frage, und er verfügt über ein attraktiv ausgeglichenes und intensives Frucht- und Aromaspektrum, ohne dabei allzu hohe Ansprüche an den Konsumenten zu stellen. Dennoch haftet ihm, ebenso wie zahlreichen weiteren Neuzüchtungen ein deutlicher Makel an. Denn als er in den frühen 1970er Jahren das Licht der Weinwelt erblickte, waren die klimatischen Bedingungen für den Rotweinanbau in Deutschland weit weniger positiv als sie es heute sind. Und für diese damaligen Bedingungen wurden diese Rebsorten gezüchtet. Dass heute sogar Merlot und Cabernet Sauvignon in Deutschland hervorragende Weine ergeben, dass der Spätburgunder, Lemberger und Sankt Laurent als „alt-eingesessene“ Rebsorten inzwischen internationales Niveau erreichen, macht eine Rebe wie den Cabernet Dorsa fast überflüssig. Aber vielleicht gelingt es ihm und seinen Winzern, in den nächsten Jahren, seine Eigenständigkeit herauszuarbeiten und dem Rotweinspektrum in Deutschland eine wirklich einmalige Facette hinzuzufügen.

Hersteller und Weingüter