Laut dem deutschen Weininstitut hat in Deutschland offiziell die Weinlese begonnen. Seit Anfang September sind die Winzer wieder fleißlig in den Weinbergen um die reifen Trauben nach Hause zu holen. Den Anfang machen wie immer die frühreifen Sorten wie Müller Thurgau, Frühburgunder und Dornfelder. Als nächstes sind dann die Burgundersorten dran. Und zum Schluß wird der Riesling und die Trauben für die edelsüßen Weine nach Hause geholt.
Wie sieht die Weinernte in Italien und Frankreich 2023 aus ?
Bis jetzt sind die Winzer im großen und ganzen zufrieden. Deutschland blieb dieses Jahr von größeren Katastrophen verschont. Im Gegensatz zu manchen Regionen in Italien oder Frankreich. Hier machte vor allem der falsche Mehltau (Peronospora) sehr zu schaffen. Aber auch Hagel und Unwetter verwüsteten z.B. am Gardasee große Mengen der diesjährigen Ernte, was zu manchem Engpass nächstes Jahr führen dürfte. Auch die Prosecco Winzer haben dieses Jahr mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen. Neben Unwettern herrscht hier auch ein akuter Erntehelfermangel. Die ganze Situation kann sich noch weiter zuspitzen, wenn Erntehelfermangel auf drohende Fäulnis durch feuchte Wetterperioden aufeinandertreffen.Dennoch war der Schaden in Frankreich geringer als in Italien, wo man rechnet, dass man dieses Jahr 10-15% weniger ernten kann. Damit dürfte heuer Frankreich Italien vom Thron stürzen. Zumindest wenn man von der Erntemenge ausgeht
Auch Deutschland musste bangen
Auch in Deutschland kam es zu einigen Widrigkeiten. So war der trockene Frühsommer eine Herausforderung für die Reben. Vor allem die jüngeren Rebanlagen hatten stark damit zu kämpfen. Die rettenden Niederschläge kamen aber zu richtigen Zeit, um einen größeren Ausfall durch Trockenstress zu verhindern. Eine weitere Herausforderung war der echte Mehltau. Doch die deutschen Winzer haben viel Erfahrung mit Mehltau und konnten durch vorausschauende Arbeit im Weinberg und anderen Maßnahmen ihm schnell Einhalt gebieten.
Die Vorschau stimmt positiv
Das statistische Bundesamt rechnet mit einer Gesamterntemenge von ca. 10 Millionen Hektolitern. Damit läge die Ernte für deutsche Weine ca. 10 % über dem letztjährigen Wert. Vor allem Riesling und Spätburgunder profitieren vom Zuwachs. Riesling ca. 17% und Spätburgunder 6 %. Damit wäre das die zweithöchste Ernte in den letzten 10 Jahren, hinter dem 2018er Jahrgang. Doch wieviel und vor allem wie gut die Weine werden, kann man erst am Ende des Tages sagen. Schließlich sind die Monate September und Oktober und deren Wetterlage für den Ausgang verantwortlich.
Quelle: DWI / Statistisches Bundesamt / Wein Plus