Auch das Weinjahr 2016 auf Gut Hermannsberg hielt einige Überraschungen und schnelle 180 Grad Wendungen für die Mitarbeiter des Weingutes an der Nahe bereit. Es war wieder einmal sehr Abwechslungsreich und doch hieß es zum Schluß wieder – Ende Gut alles Gut. Doch jetzt erst einmal von Anfang an.
Wie alles begann ….
Die Basis für einen guten Jahrgang wurde bereits im Winter gelegt, wenn man den Winter 2015/2016 auf Gut Hermannsberg so nennen will. Recht kurz und verhältnismäßig warm war dieser. Die Wärme führte dazu, da die Reben früh austrieben. Doch eine längere Kältephase macht es spannend für das Weinjahr 2016 auf Gut Hermannsberg. Temperaturen um den Gefrierpunkt hieß FROSTGEFAHR. Doch die etwas höher gelegenen Weinberge von Gut Hermannsberg an der Nahe blieben gottseidank davon verschont.
Anspruchsvoll und verrückt – so ging das Weinjahr 2016 auf Gut Hermannsberg weiter
Anspruchsvoll oder besser verrückt ging es weiter. Regen immer wieder Regen. Auf weniger gut drainierten Weinbergen stand das Wasser teilweise seenartig. Da das Gut Hermannsberg zum größten Teils die Weißweine von der Nahe in Steillagen bewirtschaftet und die gute Bodenarbeit für einen festen und stabilen Untergrund sorgte, war auch dies kein Problem im Weingut. Die jungen Triebe und Trauben, die in dieser Phase besonders empfindlich sind, gesund zu erhalten, in dieser besonders für Peronospora (den falschen Mehltau) günstigen Wetterlage erwies sich als wahre Herausforderung.
Vitale Riesling und Weißburgunder Reben, durch Kompost ideal versorgt, Pflanzenstärkungsmittel und sehr gezielter Pflanzenschutz ließen die Riesling und Weißburgunder Reben diese heikle Phase unbeschadet überstehen. Obwohl das das regenreichste Frühjahr seit Beginn derWetteraufzeichnungen war. Mitte Juni hatten wir bereits mehr Regen abbekommen als im gesamten Jahr zuvor.
Aber wie auch immer: Auf Regen folgt Sonnenschein! So sollte es auch auf Gut Hermannsberg sein. Und so kam es denn auch im Weinjahr 2016. Ende Juli startete eine stabile Hochdruckphase, die der Reifeentwicklung richtig einheizte. Anfang September also stand also alles wieder auf null – eine gute Ausgangsbasis für einen tollen Herbst. Nach einer recht zügigen Reifeentwicklung stagnierte die Reife Anfang Oktober über viele Tage. Warten auf Gut Hermannsberg war angesagt und Vertrauen in die großen Lagen.
Starten, Vorlese, warten, warten, Vollgas. So ungefähr beschreibt Karsten Peter den Ernteverlauf. Die Praxis im Weinberg gestaltete sich folgendermaßen: Selektion, teilweise in 3 verschiedene Kisten, nachselektieren im Weingut. Ein großer Aufwand, der sich gelohnt hat.
Erster Ausblick auf die Weine 2016
Das Weinjahr 2016 auf Gut Hermannsberg verspricht wieder viel gute Weine. Die Gut Hermannsberg Riesling und Weißburgunder Gutsweine zeigen sich bereits in diesem frühen Stadium gut balanciert, mit reifer Säure und toller Frische. In der Spitze brauchen die Rieslinge jedoch noch Zeit zur Entwicklung. Momentan sind sie noch deutlich hefegeprägt, man spürt jedoch schon heute die gute Reife der Trauben und eine tolle Struktur der Weine. Ebenso wie ein Sprinter nie einen Marathon gewinnen wird, kann großer Wein nicht schon nach 4 Monaten in Höchstform sein und alles überstrahlen. Jedoch Komplexität darf man immer erwarten und genau dieses Versprechen halten die 2016er Weine bereits heute.