Ein neuer Rekord. Die Weinernte 2018 in Deutschland begann gut 3 Wochen früher wie im 30 jährigen Mittel. Bereits am 5ten August begann man in Rheinhessen mit der Weinernte. 2018 wird wohl ein sehr erfreuliches Weinjahr für die deutschen Winzer. Die Weinernte 2018 in Deutschland dürfte wohl einigen Winzern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. In manchen Weinregionen wie an der Mosel oder Saar z. B. im Weingut Markus Molitor oder Weingut Van Volxem wird noch fleißig geerntet. Auch die Trauben für die edelsüßen Weine wie Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und vielleicht Eisweine hängen noch an den Stöcken. Doch die ersten Stimmen aus den Weingütern hören sich sehr vielversprechend an. Die Mengen liegen klar über denen des letzten Jahres. Die ersten Prognosen vom Statistischen Bundesamt bestätigen die Stimmen. Die Weinernte 2018 in Deutschland war seit 2008 nicht mehr so hoch wie in diesem Jahr. Die folgenden Zahlen sind erste Prognosen die im August 2018 erhoben wurden. Endgültige Zahlen zur Weinernte 2018 in Deutschland dürften Anfang des nächsten Jahres vorliegen.
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Hatten die Winzer in Deutschland im letzten Jahr mit teils heftigen Einbußen (im Schnitt bis zu 25%) leben müssen, so konnten sie dieses Jahr wieder aus dem Vollen schöpfen. Stoppen konnte die Höhenfahrt nur die Trockenheit. Sonnengeschützte und tief wurzelnde Rebanlagen konnte die Trockenheit weniger antun wie den Flächen in der Ebene. Wie es mit den Säurewerten ausschauen wird, wird sich noch zeigen. In diesem Jahr wird es den Winzern erlaubt sein die Weine zu Säuren (je nach Anbauregion). Auch sonst verhielten sich die Wetterkapriolen in Grenzen. Sowohl Weißweine wie auch die Rotweine konnten vom Weinjahr 2018 in Deutschland profitieren. Die Winzer sind nun wieder in der Lage ihre Keller wieder aufzufüllen. Gerade nach dem mengenmäßig sehr verhaltenen letzten Weinjahr.
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Im Folgenden kann man die geschätzte Weinernte 2018 in Deutschland nach Anbaugebieten aufgegliedert im Vergleich zu 2017 sehen. Leider liegen noch keine Zahlen für die Ahr vor. Aber auch hier zeigt sich das gleiche Bild wie in ganz Deutschland. Winzer wie z.B. das Weingut Karl May aus Osthofen in Rheinhessen sind froh über die erfreulichen Zahlen. Rheinhessen hat eine der höchsten Zuwächse gegenüber dem letzten Jahr. Auch das Weingut Philipp Kuhn berichtet über eine höchst erfreuliche Entwicklung in 2018 in Laumersheim in der Pfalz. Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah werden sich besonders gut entwickeln. Nur in Franken sind die Zahlen leicht rückläufig. Nach Rücksprachen mit Christian Stahl vom Winzerhof Stahl und Rudolf May vom Weingut Rudolf May werden sie die Zahlen vom letzten Jahr halten können. Aber auch dies wird sich erst ganz genau im Frühjahr nächsten Jahres sagen lassen.
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Die untere Graphik zeigt die wichtigsten Rebsorten und deren Entwicklung in 2018. Gegenüber dem letzten Jahr kann durchgehend mit einer Ertragssteigerung gerechnet werden. Vor allem Riesling und Spätburgunder haben sich mengenmäßig erholt. Weingüter wie das Weingut Dr. Heger aus Baden konnten dies vor allem in Sachen Spätburgunder bestätigen. Auch die Mengen bei Weißburgunder und Grauburgunder zeigen bei den ersten Prognosen zur Weinernte 2018 in Deutschland nach oben.
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Fazit: Mengenmäßig können die deutschen Winzer durch und durch zufrieden mit der Weinernte 2018 sein. Auch qualitativ wird es in 2018 einen Sprung nach oben machen. Ob die Säuregrade hoch genug sind um knackige und saftige Rieslinge in die Flasche zu bringen wird sich noch zeigen. Auf alle Fälle dürfte die Zahl der edelsüßen Weine wie Spätlesen, Auslesen, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen stark steigen. Ob es auch kalt genug für Eiswein wird, wird man dann Anfang nächsten Jahres sehen. Ansonsten zeigen viele Qualitätsmerkmale für guten Wein stark nach oben. Jetzt müssen die Winzer die Steilvorlage nur noch ins Tor bringen.