Das Weinjahr 2017 ist gekennzeichnet durch den warmen milden Winter und den dadurch frühen Austrieb der Reben. Eigentlich eine gute Voraussetzung für eine gute Ernte. Wären nur die verheerenden Aprilfröste nicht gewesen. Dieses Jahr hat es im April besonders kalte Nächte gegeben. In fast allen Weinanbaugebieten kam es deshalb zum Teil zu erheblichen Einbußen in der Menge (außer in Franken, Mittelrhein und Saale Unstrut). Zwar konnten sich die Reben teilweise wieder erholen aber dennoch müssen viele Weingüter mit bis zu 20 % Ernteausfällen klarkommen. Dies führt zum zweitschlechtesten Erntemengeergebnis seit 1998. Nur 2010 gab es noch weniger Wein.
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Da die letzten Zahlen noch nicht vorliegen, geht man im Gesamtmostbereich von Einbußen zwischen 15% und 20 % aus. Dabei ist der Weißweinbereich genauso hart getroffen wie die Rotweine. Vor allem die einfachen Landwein und Qualitätsweine wurden in Mitleidenschaft gezogen. Hingegen konnte der Prädikatsweinbereich zulegen. Die einfachen Qualitäten wurden durch den Frost vernichtet. Der Rest, der übrig blieb entwickelte sich durch die günstigen Wetterbedingungen zum Schluß dann doch noch überdurchschnittlich. Man kann also mit einer kleinen aber feinen Ernte rechnen.
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Im folgenden kann man die geschätzten Erntemengen nach Anbaugebieten aufgegliedert im Vergleich zu 2017 sehen. Die großen Anbaugebiete wie die Pfalz, Rheinhessen, Baden, Württemberg und Mosel müssen auch mit den meisten Einbußen rechnen. Die Zahlen von 2017 stammen aus der letzten Schätzung bzw. Zahlen des Bundesstatistikamtes vom Oktober 2017. Der günstige Vegetationsverlauf nach den Aprilfrösten führte in den meisten Anbaugebieten schon zu einer sehr frühen Ernte. Sie war in den meisten Anbaugebieten schon im Oktober beendet und zog sich nicht wie sonst üblich bis Mitte/Ende November hinaus. Deshalb sind die Zahlen aus dem Oktober schon sehr belastbar, jedoch noch nicht ganz endgültig.
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Im Folgenden nochmals eine Statistik aufgegliedert nach Weißweinmost, Rotweinmost und Anbaugebieten. Wie oben schon beschrieben, trafen die Einbußen den Rotwein- wie Weißweinmost fast gleich. Außer in Baden wie z.B. im Weingut Dr. Heger waren wesentlich mehr Weißweinflächen wie Rotweinflächen betroffen. In Rheinhessen hingegen waren im Verhältnis mehr Rotweinflächen als Weißweinanpflanzungen betroffen. In Franken konnte hingegen seine Mengen halten und sogar noch etwas zulegen.
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Wie zu erwarten war, ist der Riesling besonders von den Einbußen betroffen bei den Rotweinen hat es vor allem Dornfelder und Portugieser erwischt. Ca. 350 000 hl weniger Riesling wird es geben. Ca. 240 000 hl weniger Müller Thurgau und ca. 240 000 hl weniger Dornfelder. Spätburgunder, Weissburgunder und Grauburgunder weniger betroffen. Der Ertrag des Spätburgunder schrumpfte um ca. 3000 hl. Grauburgunder um 25 000 hl. und Weissburgunder um 8 000 hl. Auch der Silvaner muss „nur“ mit 10 % weniger Ertrag auskommen.